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Sonntag, 30. Oktober 2011

Fliegen


Was dir zu hoch ist, das laß fliegen.“

Eintrag in das Logbuch - 24.10.2011; 10.oo. Abflug Airport Stuttgart, Ankunft Aeropuerto Palma de Mallorca.
ich bin 39 Jahre und erreichte meine Urlaubsziele bisher mit dem Auto, das war ein Vorgang, der bis ins Detail geplant wurde ( es verschaffte mir Sicherheit), ich suchte mir die Routen raus, updatete mein Navi, holte mir Kartenmaterial für diverse Gebiete ran. Ich war der König auf den Autobahnen. Mein Ziel rückte mit jedem Kilometer näher und die Vorfreude auf das bevorstehende Ziel wuchs...Als ich mein Ziel erreichte, merkte ich jedoch schnell, wie müde und ausgepowert ich war und so legte ich ein Zwischenziel ein...BETT... ein Tag war verloren. Nun ja..herzlich Willkommen in meiner alten Komfortzone, oder sage ich besser..adieu dazu??
Durch das bewusste Zulassen neuer menschen in meinem Leben, gepaart mit Fernweh erreichte meine Urlaubslanung einen neuen Terminus. Ich werde fliegen...jawoll. Mein Partner und Lebensgefährte fühlt sich Spanien sehr verbunden und war unzählige Male in diesem Land und deren Inseln und sehr schnelltrafen wir die Entscheidung, dem hiesigem Herbst ein Schnippchen zu schlagen und verlängerten den Sommer um eine Woche in Mallorca. Yes..die Idee war geboren und ich lernte die Welt des Web Checkins kennen, ich sass begeistert vor dem PC und druckte 72 Stunden vor Abflug meine Boarding Pass aus, wie geil ist das denn? kein nerviges 2 Stunden eher am Flughafen zu sein, wir konnten direkt über los zum boarden. Die nächste und sehr grose Herausforderung war .. das Handgepäck...8 kg, du grosser Gott. Ich bin ein Mädchen und Mädchen benötigen in ihrer Welt Hintertürchen in Form von " was zieh ich am Abend für eine Garderobe an?", "will ich das überhaupt übermorgen anziehen?" "was nur ein Liter Flüssigkeit?" Ich durfte mein Parfüm- und Kosmetikvorrat auf ein Minimum beschränken. Ich bekam von meinem Partner eine "Tüte für Flüssigkeiten". nun dachte ich, nehme ich die "Kotztüte " eben schon vorher mit in meine Tasche... Beim genauen Nachfragen stellten wir beide fest, das eben diese Tüte nichts für Inhalte des sich auscheckenden Magen darstellte, sondern die Tüte für meine Kosmetikartikel war. Wir lachten und hatten einen grossen Spass daran. Ich fühlte mich wie das Rotkäppchen, das ja den Weg durch den wald befolgen durfte.
es war Montag 7.20, halb zehn war einchecken, der Autobahnverkehr war zähflüssig, unsere Nerven lagen blank, wir schafften es sozusagen in letzter Minute, rannten durch den Flughafen, meine wertvollen und sorgfältig ausgesuchten 8 kg Handgepäck fühlten sich wie 20 kg an, an meiner Schulter. Ich hatte keine Zeit für Aufregung, am Schalter angedüst und zum Stillstand gekommen, legte ich brav mein Hab und Gut in diese grossen Plastikwannen und lies mich abtasten ( gott sei Dank war es eine Frau, deren Spreckröllchen meine wie Babyspeck aussehen liesen) und der Scanner schlug bei mir immer wieder an, völlig hilflos und mich schon mit ner "Acht" um die Hände gesehen, wiesen sie auf meine neune schicken Lederstiefel hin. Ich zog diese nun auch noch aus, Gürtel hatte ich auch nicht mehr um und siehe da, diese Stiefel hatten Metall in der Sohle. Gott sei Dank dachte ich mir, Werbunbg für Unterwäsche stand nun wirklich nicht an an diesem Morgen.
Jetzt ging es wirklich los, die Gangway zum Flieger wartete auf mich...ich stieg mit stolzgeschwollener Brust hoch, nein ich schritt empor... und fand mich in meinem reservierten Sitz wieder.
Die Motoren und Turbinen liefen schon, ich spürte leichte Vibrationen unter meinen Füssen, die Klappen der Gepäckablagen wurden von den Flugbegleiterinnen geschlossen,
Die Türen ebenso und kurz darauf ertönte ein Gong wie im Kino, der Pilot stellte sich vor und gab die Flugroute bekannt und die Flugbegleiterinnen vollführten eine Pantomimenshow der Extraklasse für unsere Sicherheit. Dann..... rollten wir und auf der Startbahn angekommen gab der Chef so richtig Gas, wow dachte ich, das ist Schnelligkeit. Mein Oberkörper drückte sich ein wenig in den Sitz, ich fing an mit lachen und gleichzeitig kullerten mir die Tränen, als die Geschwindigkeit erreicht war zum Abheben, ich glaube ich habe Laute von mir gegeben, wie ein Kleinkind, was ein Feuerwehrauto rumschiebt... Ja und dann waren wir in der Luft. Ich lernte meine Ohren neu kennen, ständig klickte es in meinen Gehörschnecken, bis wir 11000 Fuss erreichten, dann wurde es ruhig. Ich sah fasziniert die Wolken von oben, es sah aus, wie Badeschaum, weis und fluffig. Und , wieder meldete sich der Pilot und gab Daten bekannt, wo wir uns gerade befanden, nämlich schon in der Schweiz... Hui, das alles so schnell, ohne navi und Autobahn. Die Schulter meines Partners war verlockend und ich kuschelte mich daran und nickte kurz ein, tief entspannt, voll im Vertrauen, das die Mädels und Jungs ihren Job gut machten und ich sicher landen darf. beim nächsten Blick war auch schon das Meer und kurz darauf konnten wir das Cap de Formentor von Mallorca sehen. Meine Gehörschnecken sattelten gerade wieder ihre Pferdchen, denn der Sinkflug begann...klick..klick.... und plötzlich erkannte ich Formen von Gebäuden und Natur und kurz darauf sausten wir mit einem Affenzahn Richtung Landebahn und setzten super auf. Mein bisheriges Gefühl von Gas und Bremse durfte ich neu überdenken. Wir rollten aus und kamen zum Stillstand und warteten geduldig, bis die Ungeduldigen schon ausgestiegen waren und stiegen dann aus. Im Flughafen von Mallorca schlugen mir gleich Gerüche entgegen und eine fremde Sprache, gesattelt mit meinen 8 kg auf den Schultern und grossen Augen freundete ich mich sofort mit den Laufbändern an. Wir holten unser kleines Mietautochen vom Parkdeck ab und rollten stolz wie Atze auf die Ma 12 zu unserem Domizil.
Wie ich mich fühlte, als ich das erste mal eine Dattelpalme berührte und "Dos Caffee solo" bestellte, erzähle ich ein anders Mal.
Meine Neugierde und mein Fernweh haben einen enormen Schub bekommen und ich bin so dankbar, dass es in unseren heutigen Welt so einfach ist, eine Flug zu buchen, ein Ziel zu benennen und durch die offenstehenden Türen zu schreiten.
"mi primer viaje a España"

ich sage Adios und bis bald!

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2 Kommentare: